Pfingsten 2019

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Pfingsten 2019

Papst Johannes XXIII eröffnete 1962 das 2. Vatikanische Konzil mit den Worten: „öffnet die Fenster und lasst frische Luft herein“. Ja, er hat gehofft und gebetet für ein neues Pfingsten in der Kirche.

Wir brauchen alle täglich eine Erneuerung des Pfingsterlebnisses in unserem Leben. Der Hl. Paulus sagt in seinem 2. Brief an Timotheus: „Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist“. (2.Tim. 1.6). Der Heilige Geist ist das größte Geschenk Gottes. Jesus ist gekommen um uns dieses Geschenk zu geben. Die erste Aufgabe Jesu war, uns die Sünden zu vergeben. Der Engel des Herrn erschien dem Hl. Josef im Traum und nahm ihm die Zweifel weil die Jungfrau Maria empfangen hatte, indem er sagte: „fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“. Mt. 1.20b,21). Also hat Gott der Vater Jesus an erster Stelle gesandt um sein Volk von der Sklaverei der Sünde zu erlösen. Nicht nur dazu ist er gekommen, sondern um uns zu lehren wie wir als Kinder Gottes leben sollen. Aber ohne die Hilfe des Heiligen Geistes ist das unmöglich. „Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist“ (Joh. 3.6). Deshalb sagte Jesus zu Nikodemus: „Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen“ (Joh. 3.5). Gott aber, ist vollkommen heilig und sein Geist kann nicht in uns kommen wenn wir nicht geheiligt sind. Jesus musste die Aufgabe, die Menschheit durch sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung zu reinigen zuerst vollbringen. Gott „hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden“ (Kol. 1.13,14).

Johannes der Täufer erzählt uns von der zweiten Mission Jesu. Er hat Jesus vorgestellt mit den Worten: „Er wird euch mit dem Heiligem Geist und mit Feuer taufen“ (Mt. 3.11; Mk. 1.8; Lk. 3.16; Joh. 1.33). Jesus hat den Jüngern die nach dem Geist dürsten und die an ihn glauben, die Gabe des Heiligen Geistes versprochen (Joh. 7.37-39). Der Heilige Geist hat dem Evangelist die Wahrheit gezeigt: „denn der Geist war noch nicht gegeben weil Jesus noch nicht verherrlicht war“ (Joh. 7.39b). Bei seiner letzten Unterhaltung mit den Jüngern hat Jesus gesagt: „Doch ich sage euch die Wahrheit: es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden“ (Joh. 16.7). Nach seinem Tod und seiner Auferstehung hat Jesus noch einmal die Wahrheit deutlich gesagt: „ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft“ (Apg. 1.5).

Nach seiner Auferstehung erschien Jesus den Jüngern die sich aus Angst vor den Juden im verschlossenen Raum aufhielten. Er hauchte sie an und sagte zu ihnen: „Empfangt den Heiligen Geist!“ (Joh. 20.22). Obwohl Jesus ihnen den Heiligen Geist gab, hat sich ihr Leben nicht geändert. Sie lebten immer noch in Angst und Zweifel und wollten in ihren alten Beruf zurückgehen (Joh. 21.3; Lk.24.13-24). Der Heilige Geist war in ihnen, jedoch schlummernd. Sie waren nicht dazu geführt worden den Heiligen Geist in sich zu aktivieren, sich vom Heiligen Geist führen zu lassen, noch wussten sie wie man in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes lebt. Nach dem Sakrament der Taufe führen die meisten von uns ein solches Leben ohne eine lebendige, tägliche Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist und deshalb führen wir ein ‚erstarrtes‘ christliches Leben. Weil wir das Wort Gottes nicht kennen, haben wir viele falsche Vorstellungen über die Tatsache, dass wir den Heiligen Geist in unserem Leben brauchen und wie er in unserem Leben wirkt.

Vor der Himmelfahrt Jesu, sagte er den Jüngern: „ich werde die Gabe die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet“(Lk. 24.49). Jesus wusste dass es ohne die Hilfe des Heiligen Geistes für sie unmöglich wäre, das zu leben was er ihnen 3 Jahre lang gepredigt hatte. Auch durch den Propheten Ezechiel hat Gott diese Wahrheit vorausgesagt: „Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen. Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch… Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt“ (Ez. 36. 25-27). Also haben die Jünger mit tiefer Sehnsucht ernsthaft um die Kraft von oben gebetet. Und die Verheißung in Apg. 1.8 wurde in ihnen erfüllt. Sie wurden zu machtvollen Zeugen in Jerusalem, Judäa, Samaria und bis an die Enden der Erde. Die Schrift bezeugt die Wahrheit dass es nicht genügt dass wir bei der Taufe den Heiligen Geist empfangen und zu ‚Tempeln des Heiligen Geistes werden‘ (1.Kor. 3.16). Wir müssen die Kraft Gottes in uns entfachen durch unsere Zusammenarbeit mit dem Heiligen Geist indem wir in der Gemeinschaft mit ihm leben, oft zu dem göttlichen Gast in uns beten, damit er sein Feuer in uns neu entfache und ihn bitten uns zu helfen, damit wir allezeit nach dem Geist leben, uns in ihm bewegen und uns vom Geist führen lassen (Gal. 5.16,25).

Während wir uns auf das große Pfingstfest vorbereiten, wollen wir überzeugt sein, dass die Gabe der Salbung des Heiligen Geistes für alle vorgesehen ist (Joel 2.28); für alle die Durst haben nach ihm, die an Jesus glauben (Joh. 7.37-39), die um den Geist bitten (Lk. 11.13), die die Gebote Gottes halten (Joh. 14.15,16; Apg. 5.32), und die ihre Sünden bereuen und bereit sind ihr Leben zu ändern (Apg. 2.37-39; 3.19,20). Die Menschen, die zum Glauben kamen in der frühen Kirche waren einfache Menschen welche diese Bedingungen in ihrem Leben erfüllten. Der Geist des Herrn hat ihr Leben geführt und sie führten ein siegreiches christliches Leben, selbst wenn sie verfolgt wurden (Apg. 6.8; 7.54-60 – nur ein Beispiel). Wir wollen den göttlichen Gast der in uns wohnt nicht ignorieren, vernachlässigen, noch ihm ausweichen. Er wird uns lehren zu beten (Röm. 8.26). Er wird uns mit der Liebe des Vaters erfüllen (Röm. 5.5). Er wird uns zu einer kindlichen Beziehung zu Gott dem Vater führen (Röm. 8.14-16). Er wird uns zu einer größeren Nähe zu Jesus führen und uns helfen unser Leben ihm hinzugeben (1.Kor. 12.3). Er wird das Wort Gottes lebendig werden lassen in unserem Leben; er wird uns unsere Sünden aufdecken (Joh. 16.8). Er wird unser Leben fruchtbar machen (Gal. 5.22,23). Er wird uns mit der Kraft seiner Gaben und Charismen ausstatten, damit wir zu wirksamen Werkzeugen werden im Reich Gottes (1Kor. 12.4-11). Er wird uns helfen, Leiden mit der Freude des Herrn anzunehmen (1.Thess. 1.6; Phil. 4.4). Nur wenn wir ein Leben im Geist führen, ohne ihn zu beleidigen (Eph. 4.30) durch unsere Sünden, ohne das Feuer des Heiligen Geistes auszulöschen (1.Thess. 5.19) durch unsere Sturheit und ‚Halsstarrheit‘ (Apg. 7.51), dann kann der Heilige Geist Kraft in unser Leben bringen, unser Leben mit der Liebe, der Freude und dem Frieden des Herrn entzünden; er kann uns helfen echte Katalysatoren vom Reich Gottes zu sein, die den Duft Christi an andere weitergeben (2.Kor. 2.15). Nur der Heilige Geist kann unser lauwarmes christliches Leben, das kein Zeugnis für Christus ablegt, verändern und es zu einem Leben machen in dem wir zu ‚lebendigen Steinen werden die das Reich Gottes aufbauen‘ (1.Petr. 2.5).

Als der Prophet Samuel Saul zum König des Volkes Israel salbte, sagte er: „Dann wird der Geist des Herrn über dich kommen, und du wirst wie sie in Verzückung geraten und in einen anderen Menschen verwandelt werden“ (1. Sam. 10.6). Wir wollen uns wirklich danach sehnen dass unser Leben sich ändert, von dem was wir sind, zu dem was wir sein sollen, — was Gott für uns gewollt hat und von uns erwartet. Ja, um Gottes Traum für uns zu erfüllen, hat er uns seinen eigenen Geist geschenkt, den Geist Christi, der uns helfen wird wie Christus zu leben. Wir wollen mit diesem Geist zusammenarbeiten, unser Leben seinem Wirken hingeben, damit wir zu anderen Menschen werden. Wir werden fähig werden nach seinem Wort zu leben auf unserem Pilgerweg in dieser Welt.

Wir wünschen allen Lesern die besondere Salbung und Bekräftigung des  kommenden Pfingstfestes.

James Mariakumar SVD

Mary Pereira

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