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The Feast of Divine Mercy

Die Menschheit muss erkennen, dass Gott alle Menschen liebt und dass keine Sünde, egal wie schwerwiegend sie sein mag, einen Menschen daran hindern kann zum Herrn umzukehren, denn er wartet immer auf die Rückkehr des Sünders. „Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist“ (Lk 19,10). Der Prophet Joel hat die zärtliche Liebe und die Barmherzigkeit Gottes erfahren; er verkündete: „Denn er (Gott) ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat“ (Joel 2,13). Wir können uns immer auf die Barmherzigkeit Gottes verlassen, egal wie sündhaft wir sind. Wir müssen nur zu ihm gehen und um seine Barmherzigkeit bitten. Seine Barmherzigkeit ist größer als alle unsere Sünden. St. Paulus sagt: „Wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden“ (Röm 5,20). Die Barmherzigkeit unseres Gottes ist so groß, dass er uns einlädt seine barmherzige Liebe anzunehmen: „Kommt her, wir wollen sehen, wer von uns recht hat, spricht der Herr. Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß werden wie Wolle. Wenn ihr bereit seid zu hören, sollt ihr den Ertrag des Landes genießen. Wenn ihr aber trotzig seid und euch weigert, werdet ihr vom Schwert gefressen“ (Jes 1, 18-20).

Im Laufe der Heilsgeschichte hat der Allmächtige Gott seine zärtliche Liebe und Barmherzigkeit durch verschiedene Auserwählten der Menschheit offenbart. Im 20. Jahrhundert wählte er Sr. Faustina, eine einfache polnische Nonne ohne Schulbildung um die Menschheit an seine Barmherzigkeit zu erinnern. Sie war in ihrem Kloster in Krakau als sie Visionen von Jesus mit der Botschaft der Barmherzigkeit bekam.  Im Jahr 1953, während sie zur Göttlichen Barmherzigkeit betete für eine bestimmte Stadt die der Herr strafen wollte, sah sie plötzlich die Heilige Dreifaltigkeit und spürte die Macht der Gnade Jesu in sich. Und sie hörte sich mit folgenden Worten die sie innerlich vernahm, um Gottes Barmherzigkeit flehen:

„Ewiger  Vater, ich opfere dir auf, den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, zur Sühne für unsere Sünden und für die Sünden der ganzen Welt; durch sein schmerzhaftes Leiden, habe Erbarmen mit uns.“ (Tagebuch von St. Faustina, 475).

Am nächsten Tag als sie in die Kapelle ging, hörte sie diese innere Stimme wieder, sie sagte ihr wie sie das Gebet beten sollte das unser Herr als ‚der Barmherzigkeitsrosenkranz’  bezeichnete. Dieses Mal wurden der Bitte ‚Habe Erbarmen mit uns’ die Worte: „und mit der ganzen Welt“ zugefügt. Danach betete sie dieses Gebet fast andauernd. (Tagebuch, 476).

In folgenden Offenbarungen bat der Herr sie die Menschen dazu zu ermutigen den Barmherzigkeitsrosenkranz zu beten (1541) und er offenbarte ihr, dass jene die diesen Rosenkranz mit Glauben beten außergewöhnliche Verheißungen bekommen würden:

„Wer ihn betet, wird große Barmherzigkeit empfangen in der Todesstunde“ (687).

„Wenn dieser Rosenkranz in der Gegenwart von Sterbenden gebetet wird, werde ich zwischen meinem Vater und dem Sterbenden stehen, nicht als gerechter Richter, sondern als der barmherzige Erlöser“. (1541)

„Priester werden ihn den Sündern als letzte Hoffnung auf das Heil empfehlen. Auch der verhärteste Sünder würde die Gnade meiner unendlichen Barmherzigkeit empfangen wenn er nur einmal diesen Barmherzigkeitsrosenkranz betet.“ (687)

„Durch diesen Barmherzigkeitsrosenkranz werdet ihr alles empfangen um das ihr bittet, wenn es meinem Willen entspricht“. (1731),

Ausgehend vom Tagebuch der Hl. Faustina fing diese Andacht des Barmherzigkeitsrosenkranzes sich in der ganzen Welt auszubreiten. Obwohl man diesen Barmherzigkeitsrosenkranz jederzeit beten kann, ist es passend ihn zur „Stunde der Großen Barmherzigkeit“ – täglich um fünfzehn Uhr zu beten, in Erinnerung an das Leiden Jesu am Kreuz zu jener Stunde. Am Kreuz wurde die Quelle seiner Barmherzigkeit für alle Seelen weit aufgemacht als der Hauptmann mit Namen Longinus seine Seite mit der Lanze durchbohrte, wie es uns die Legende erzählt.

Jesus offenbarte der Hl. Faustina seinen Wunsch: „Es ist mein Wunsch, dass das Fest der Barmherzigkeit am ersten Sonntag nach Ostern gefeiert wird. Die Menschen werden keinen Frieden haben bis sie zur Quelle meiner Barmherzigkeit kommen“. Der Herr sagte ihr sie solle dieses Gebet auch neun Tage lang vor dem Fest der Barmherzigkeit als Novene beten. „Durch diese Novene der Barmherzigkeit werde ich den Seelen vielerlei Gnaden schenken“ (796).

Das Fest der Barmherzigkeit ist von Papst Johannes Paul II zum offiziellen Fest der  Kirche erklärt worden. Das geschah bei der Heiligsprechung der Hl. Faustina am 30. April im Jubeljahr 2000. „Es ist wichtig dass wir die ganze Botschaft annehmen, die zu uns an diesem zweiten Sonntag der Osterzeit vom Wort Gottes kommt. Dieser Sonntag wird ab jetzt der ‚Barmherzigkeitssonntag’ heißen (erster Sonntag nach Ostern).

Damit die Verheißungen erfüllt werden, sollten wir am Barmherzigkeitsfest  zum Sakrament der Beichte gehen und die Heilige Kommunion empfangen. Jesus sagte: „Jedem der an diesem Tag zur Quelle des Lebens kommt, werden die Sünden vergeben und die Sündenstrafen vollkommen erlassen“(699). „Wenn du zur Beichte gehst, wisse, dass ich selbst auf dich warte. Ich bin nur im Priester verborgen, ich wirke aber selber in deiner Seele. Hier begegnet das Elend der Seele dem Gott der Barmherzigkeit. Sage den Seelen, dass die Seelen nur mit dem Gefäß des Vertrauens aus dieser Quelle der Barmherzigkeit Gnaden erlangen können. Wenn ihr Vertrauen groß ist, ist meine Großzügigkeit grenzenlos“ (1602).

Jesus hat gesagt: „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7); „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“ (Lk 6,36). „Denn das Gericht ist erbarmungslos gegen den, der kein Erbarmen gezeigt hat. Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht“ (Jak 2, 13). Als der Herr dieses Gebet schenkte, erinnerte er uns auch an unsere Pflicht einander Barmherzigkeit zu zeigen.

„Ich verlange von dir, Taten der Barmherzigkeit die aus deiner Liebe zu mir entstehen. Du sollst deinem Nächsten gegenüber immer und überall barmherzig sein. Du sollst dich nicht davor drücken noch sollst du versuchen, dich davon zu entschuldigen“ (742).

Der liebende Gott wollte, dass die Menschheit über seine Barmherzigkeit in Kenntnis gesetzt wird bevor er wieder kommt um die Welt zu richten. Weil ‚er will, dass alle Menschen gerettet werden’ (1 Tim 2,4), gab er diese Andacht als „Gefäß der Barmherzigkeit“, durch das die Barmherzigkeit Gottes über die Welt ausgegossen werden kann. Es ist passend die Feier der Barmherzigkeit am ersten Sonntag nach Ostern zu feiern (zweite Sonntag der Osterzeit). Während der Karwoche meditiert die Kirche über die Barmherzigkeit Gottes des Vaters der seinen geliebten Sohn für uns geopfert hat.

Der Vater liebt jeden Menschen so wie er Jesus liebt (vgl. Joh 17,23). Deshalb ist jeder von uns dem Vater so kostbar; er wollte, dass sein Sohn Jesus durch sein Leiden und Sterben am Kreuz meine Sünden sühnt; weil er mich liebt, war Jesus bereit für mich zu sterben. Wird mir dadurch bewusst welche Würde ich besitze und suche ich Barmherzigkeit für meine Sünden bei ihm?

 

Mary Pereira




Enter into the Glory of the Lord

Leider ist der Eintrag nur auf Amerikanisches Englisch verfügbar.




The Unlimited Love For Christ

“Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennen zu lernen, seine Geduld zu erproben”

(Weish. 2,19)

Die Geißelung Christi – Caravaggio

Wenn wir anderen Menschen Gutes tun, bereitet uns das eine Art Zufriedenheit. Ja, wir alle sind dazu geschaffen, Gutes zu tun. „Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im Voraus bereitet hat.“(Eph 2,10). Aber wem tun wir normalerweise Gutes? Nicht etwa denen, die uns lieben, die auch anerkennen, was wir ihnen tun und die uns dafür dankbar sind?  Sind wir bereit, auch denen Gutes zu tun, die danach uns gegenüber undankbar sein und uns beleidigen werden?

Es ist leicht für uns, denen Gutes zu tun, die uns lieben, uns schätzen, die ein Herz voll Dankbarkeit haben für das, was wir ihnen tun. Wir sind bereit, keine Mühen zu scheuen und Opfer für sie zu bringen. Wir vertrauen darauf, dass wir die Anerkennung dafür von Herrn bekommen. Aber durch das Buch der Weisheit zeigt der Herr, wie wir unsere Geduld und Güte überprüfen können. Wenn wir imstande sind, die Kränkungen und Verletzungen durch jene auszuhalten, denen wir Gutes tun, und weiter fortfahren, ihnen Gutes zu tun, ungeachtet dessen, was sie uns sagen oder antun, dann werden wir diese Prüfung bestehen. Andernfalls versagen wir bei dieser Prüfung, wenn wir angesichts von Undank und Beschimpfung durch andere wütend, bekümmert, enttäuscht reagieren. Es ist nicht das, was wir tun, sondern es ist unser Zugang zu Menschen, wie wir uns denen gegenüber verhalten, die das Gute, das wir ihnen getan haben, mit Bösem (in Wort und Tat) vergelten, das ist ein Prüfstein für unsere Geduld und Güte.

Jesus ist das vollkommene Vorbild für uns. Etwa 700 Jahre vor der Ankunft Jesu sagte der Prophet Jesaia: „Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut….Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jes  53, 3-5). Das war die Prophetie über das Leiden Jesu am ersten Karfreitag. Erheben sich unsere Gedanken zu diesem ‚leidenden Gottesknecht’, wenn wir Beleidigungen, Spott, Ablehnung einstecken müssen von den Leuten, denen wir Gutes getan haben? „Durch Seine Wunden sind wir geheilt.“ Daher können auch wir ein Werkzeug für die Heilung und Umkehr anderer Menschen werden, indem wir die Schmerzen ihrer Kränkung, ihres Undanks und  Spotts tragen.

Normalerweise möchten wir alle leidvollen Situationen in unserem Leben vermeiden; wir hassen Menschen, die uns Leiden verursachen. Im Gegensatz dazu hat Jesus geliebt, Gutes getan und für alle gebetet, die ihm sein überaus schändliches und schmerzhaftes  Leiden bereitet haben. Seine Haltung ihnen gegenüber zeigte noch immer Liebe und Anteilnahme. Er verstand die‚ die Hilflosigkeit und Blindheit der Menschen, die Gutes mit Bösem vergalten und er sah die Folgen ihrer Bosheit – die Zerstörung Jerusalems und ebenso ihre ewige Verdammnis. Daher hatte er Mitleid mit ihnen. Und diese edle, beispiellose Haltung wurde zum Grund der Heilung für Andere.

Natürlich ist das Tun guter Werke zu wertschätzen und zu fördern. Der Hl. Jakobus sagt: “Wer also das Gute tun kann und es nicht tut, der sündigt. (Jak 4,17)

Daher brauchen wir, nicht nur unsere Übertretungssünden zu bekennen (das Brechen von Geboten und Vorschriften der Kirche, usw.), sondern auch unsere Unterlassungssünden. Der reiche Mann in der Geschichte des Lazarus und der Priester und der Levit in der Geschichte des guten Samariters wurden verurteilt, weil sie das Gute, das sie hätten tun können, nicht getan haben.

Wir können an dieser Stelle nicht aufhören, denn auf der Leiter des spirituellen Wachstums müssen wir immer höher klettern. Deshalb ist auch das Vermeiden von Übertretungs- und Unterlassungs-sünden noch nicht alles….Wir müssen hoch hinauf streben.  Jesus hat gesagt: „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.“ Mt 5,48). Wir müssen beachten, dass Jesus dieses Wort im Zusammenhang mit Seiner Lehre über vergebende Liebe sagt. Wir denken immer, dass wir nach Perfektion in unseren Studien, unserem Beruf, unserem Lebensstil, etc. streben sollten. Aber Jesus meinte, dass wir in der Liebe vollkommen sein müssen. In Seiner Bergpredigt ermahnte Jesus die Jünger, die Feinde zu lieben (Mt 5,43-47); und als eine Schlussfolgerung dieser Unterweisung gab Jesus dieses Gebot: “Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.” (Mt 5,48)

Wir werden vollkommen in der Liebe, wenn wir, „den Weg gehen, den Jesus gegangen ist“  (vgl. 1 Joh 2,6). „Die Leiden, die wir ertragen, bedeuten, dass ich in meinem Fleisch für den Leib Christi, die Kirche, in meinem irdischen Leben das ergänze, was an den Leiden Christi noch fehlt.,,.(KKK 1508; Kol 1,24). Da wir ja Glieder an Christi Leib sind, sollte die Jesus eigene Haltung auch die unsere sein. So können wir auch weiterhin lebendige Glieder des Leibes Christi sein. Wenn wir wirklich jene lieben, die uns verfolgen, dann überwinden wie unsere Selbstsucht und lieben den Anderen/die Andere selbstlos wegen seines/ihres eigenes Wohls.  Diese Einstellung zählt dann in unserer Vollkommenheit. Weiters ist derselbe Hl. Geist, der in Jesus zur Zeit seines Erdendaseins gewirkt hat, um aus ihm einen vollkommenen Menschen zu machen, auch uns geschenkt. Dieser Hl. Geist möchte, dass wir Ihm so antworten, wie Jesus es getan hat. So dass wir eins in Christus werden oder Christus ähnlich. Man erwartet von einem jeden Christusjünger, dass er Leiden erträgt, die vom ‘bösen Feind’ auferlegt werden. Es gibt genug Gelegenheiten für jeden von uns in unseren Familien, an unseren Arbeitsplätzen, die Haltung Christi in unserem Leben zu zeigen. In der Hl. Eucharistie empfangen wir Jesus, der durch Seinen zerbrochenen Körper und Sein vergossenes Blut die Vergebung unserer Sünden erworben hat. Christus in der Eucharistie will Seine Haltung in unser Leben einpflanzen. Kann ein Christusjünger angesichts von Verfolgung und ungerechter Behandlung wütend, grausam oder ungeduldig sein?

Jesus war in allen Situationen der Verfolgung sanftmütig. … „Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf…. Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen Knecht.” (Jes 53, 7,10) So wie Jesus Sein Leben als Opfer für die Sünde der Menschheit hingab, genauso wollen auch wir unser Leben als Lösegeld für die Sünde anderer hingeben, indem wir das Böse so annehmen, wie es Jesus tat – mit Sanftmut und Demut des Herzens. Der Geist Christi brachte diese Früchte in Jesus (als Mensch) hervor;  und wenn wir mit dem Wirken des Hl. Geistes zusammenarbeiten, so erzeugt Er diese Früchte auch in uns.

„Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. (1 Pet 2.23)

Fr. JMK, Mary Pereira