1

THE FLAME WITHIN

Pfingsten — das bedeutet fünfzig Tage, wird fünfzig Tage nach Ostern gefeiert. An diesem Tag erinnern wir uns, dass der Heilige Geist fünfzig Tage nach der Auferstehung Jesu auf die Mutter Gottes Maria, die Apostel und alle herabkam , die im Obergemach versammelt waren, wo Jesus den Aposteln erschien. Wie der Herr befohlen hatte, warteten sie auf die Verheißung des Vaters: mit der Kraft aus der Höhe erfüllt zu werden (vgl. Lk 24,49). „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder“ (Apg 2,2-3).

Das war die Ausgießung des Heiligen Geistes auf menschliches Fleisch, das von Gott verheißen wurde durch den Propheten Joёl: „Danach aber wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben, und eure jungen Männer haben Visionen. Auch über Knechte und Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen“ (Joёl 3,1-2). Dieses brennende Feuer des Heiligen Geistes kam herab auf alle die im Obergemach versammelt waren. ‚Erfüllt von dem neuen Wein’ (Apg 2,13) des Heiligen Geistes, fing Petrus an kühn das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi zu verkünden, und er führte dreitausend Menschen zum Glauben. Jene, die seine Botschaft annahmen, wurden getauft und an jenem Tag kamen etwa drei tausend Personen zum Glauben (Apg 2,22-41). Vom Pfingsttag wird die Mission Christi und Seines Geistes zur Mission der Kirche und deshalb wird Pfingsten zu Recht der Geburtstag der Kirche genannt. Es ist bedeutend zu bemerken, dass der Hl. Petrus, der erste Papst, schon am Pfingsttag der Leiter und Sprecher aller Apostel war. Vereint mit ihm und unter der Führung des Hl. Petrus fingen auch die anderen Jünger an das Evangelium zu verkünden.

Es war am Pfingsttag, als der Heilige Geist tatsächlich die menschliche Seele zu seiner Wohnung machte. Im Alten Testament verstehen wir, dass der Geist Gottes auf einen Propheten oder einen Boten herab kommen würde, um ihn dazu zu inspirieren, Gottes Wille für das Volk zu offenbaren.  Aber zu Pfingsten geschah etwas Neues. Gott kam und wohnte nicht nur unter uns als unser Herr Jesus Christus, sondern in uns durch den Heiligen Geist. So konnte der Hl. Paulus die Korinther fragen: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? (1 Kor 3,16).Welch ein Privileg ist es, dass Gott zu uns kommt und in uns wohnt!

Wir werden dadurch verwandelt, dass der Heilige Geist in uns wohnt. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes werden wir dazu fähig, die Macht der Sünde zu überwinden. „Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben“ (Röm 8,13). Oft leben wir nicht entsprechend unserer Berufung als Gottes Kinder wegen unserer angeborenen Selbstsucht, Jähzorn oder andern Schwächen. Aber durch unsere Taufe auf Jesus Christus sind wir auf Seinen Tod getauft. Der Heilige Geist gibt uns die Kraft und die Gnade, der Sünde zu sterben und mit Jesus in seiner Auferstehung vereinigt zu sein (Röm 6,3-5). Die Flamme der Liebe Gottes drängt mich dazu, ‚als neue Menschen zu leben’, was ohne die Hilfe des Heiligen Geistes unmöglich ist.

Ohne die Hilfe des Heiligen Geistes können wir nicht erfahren, dass wir Söhne/Töchter Gottes des Vaters sind (Röm 8,15; Gal 4,6), noch, dass Jesus unser Herr ist (1 Kor 12,3). Der Heilige Geist in uns erfüllt unsere Herzen mit der Liebe des Vaters (Röm 5,5). Es reicht nicht, dass wir den Heiligen Geist durch die Taufe empfangen haben, sondern wir müssen in Gemeinschaft mit Ihm leben (2 Kor 13,13). Paulus sagt uns: „Löscht den Geist nicht aus!“
(1Thess 5,19). Wenn wir Wasser auf brennendes Holz schütten, wird das Feuer ausgehen. So auch, wenn wir in Gedanken, Worten oder Werken sündigen, wird die Flamme des Heiligen Geistes in uns gelöscht. Auf ähnliche Weise, wenn man kein neues Brennholz auf das brennende Feuer legt, wird das Feuer allmählich ausgehen, deshalb müssen wir neues Brennholz auflegen, damit das Feuer weiter brennt; so auch, durch unser Gebet, das Hören, Lesen und Meditieren von Gottes Wort, der würdige Empfang der Sakramente usw., müssen wir das Feuer des Heiligen Geistes in uns wieder entfachen (2 Tim 1,6). Wir werden nur mit der Hilfe des Heiligen Geistes fähig für Christus zu arbeiten, zu predigen, ohne zu ermüden (Apg 4,31). Lasst uns also diesen ‚göttlichen Gast’ in uns lieben und bemühen wir uns den Heiligen Geist nicht zu beleidigen (Eph 4,30) durch unsere Sünden – unsere Selbstsucht, Lieblosigkeit, übertriebene Sorge um Familienmitglieder und andere Menschen, Nachlässigkeit im Gebetsleben, Gleichgültigkeit gegenüber dem Glauben, dem Wort Gottes und den Sakramenten, oder ähnlichem.

Jesus sagte, er wäre gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Er kommt, um das Feuer des Reiches Gottes in die Herzen der Menschen zu legen, und er will, dass dieses Feuer sich ausbreitet und durch seine Apostel und Jünger in die Herzen aller Menschen HINEIN kommt. Mit diesem Feuer des Heiligen Geistes haben die Apostel und Missionare aller Zeiten das Wort Gottes gepredigt, und sie haben so die Mission Christi mit Überzeugung und Macht weitergeführt; so konnten sie sich allen Herausforderungen, einschließlich des Märtyrertods stellen.

Diese Flamme des Heiligen Geistes brennt auch in uns. Arbeite ich mit der Gnade Gottes zusammen, um sie im täglichen Leben neu zu entfachen, um dieses Feuer der Liebe und die Macht Gottes dann in die Welt um mich herum zu bringen? Folgen wir den Eingebungen des Heiligen Geistes wie es Jesus, die Apostel und die Heiligen taten, oder löschen wir Seine Flamme durch unseren lauen Glauben aus ?

Oh Göttliche Flamme in mir, du bist die Liebe des Vaters und des Sohnes; entzünde in mir den brennenden Wunsch wie Jesus zu leben und mit einem größeren Eifer seine Mission zu erfüllen. Du bist das Licht Gottes; erleuchte mein Denken mit der Kenntnis von den Ewigen Dingen. Du bist der Geist der Wahrheit; führe mich zu den Wahrheiten über die Geheimnisse des Göttlichen Wortes.

P. JMK